Hundephysiotherapie in Berlin
Ich alter Dalmatiner-Haudegen habe schon viel erlebt. Aber die Liebe! Sie ist immer wieder neu und so schön!
Am Samstag war es wieder soweit. Geschniegelt und gestriegelt begleitete ich Manu zum dritten Seminarwochenende für die Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin in Berlin.
So langsam habe ich mich an den Ablauf der Seminare gewöhnt: Zuerst lernen Frau und die anderen angehenden Physiotherapeuten Theorie. Viel Theorie. An diesen beiden Tagen ging es um die Muskulatur des Hundes. Sie macht meinen Körper zu dem, was er ist. Ich finde, mir steht meine Muskulatur sehr gut – mein Musculus biceps femoris ist besonders toll ausgeprägt. Das ist der Muskel, der einen hübschen Popo formt. Und damit mache ich meinem Namen alle Ehre!
Das ist sehr interessant und ich schaue mir alles ganz genau an. Viel interessanter aber finde ich die Pause. Darauf warte ich jedes Mal. Im Schulungsraum nehmen wir Hunde Rücksicht auf unsere Menschen, die wollen ja lernen. Na klar, ein bisschen Spaß muss sein! Irgendein Hund kaspert immer ein wenig herum. Aber meistens legen wir uns brav neben unsere Menschen und hören geduldig zu.
Dann war es endlich Zeit für die Pause. Die schöne Schäferhund-Dame Lina stand auf, ich auch. Lina stürmte auf mich zu, schnupperte an meinem Ohr und gab mir einen Kuss! Ich gebe zu, ich war ein wenig eingeschüchtert wegen ihres Temperaments – Lina ist jünger als ich – und musste das erstmal verdauen: Lina hat mich geküsst! Und als ob das noch nicht genug wäre, anschließend sind wir gemeinsam mit meiner Hundefreundin Sonja und Lina spazieren gegangen. Lina, you made my day!
Später im Seminar haben wir neben der Anatomie verschiedene Massagetechniken kennengelernt. Damit die Menschen das alles richtig gut verstehen, legt sich immer einer der Hunde auf die Behandlungsliege, damit Andrea Vüllings, die Dozentin, zeigen kann, worauf es ankommt. Auch, wenn ich so gerne cool wäre, ehrlich gesagt habe ich ein wenig Angst vor der Liege. Als ich an der Reihe war und Manu mich bat, auf die Liege zu springen, konnte ich mein Zittern nicht verbergen. Zum Glück nahm mir das niemand übel.
Lina hat meinen Part übernommen. Sie ist ein alter Hase und machte sogar geduldig bei der Atemtherapie mit, bei der eine angehende Hundephysiotherapeutin die Hand auf ihren Brustkorb legte und mit einer besonderen Technik ihren Atem steuerte. Manu übte das auf dem Boden auch bei mir. Ich fand das irgendwie albern und putzte lieber ausgiebig meinen Penis. Man muss ja zeigen, was man hat.
Ich glaub‘, ich bin verliebt.