Hundewärme

Mobilie Hundephysiotherapie-Praxis in Berlin

Hundephysiotherapie in Berlin

Namen sind Schall und Rauch. Hören kann ich sowieso nichts, ich bin ja taub. Sie riecht so gut. Und wie sich ihr warmer, schwarz-weißer Körper anfühlt! Nein, es geht nicht um Lina, die schöne Schäferhund-Dame.

Manu sagt, sie heißt Polly und ist eine Pointer-Hündin. Sie hat sich mit ihren samtenen Ohren an mich geschmiegt, was sollte ich tun? Es war so schön. Aber der Reihenfolge nach.

Ich kenne Polly schon etwas länger. Auch sie absolviert mit ihrem Menschen die Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin bei Andrea Vüllings. Im Seminarraum sitzen wir immer nebeneinander. Nach vielen Monaten hat Polly nun all ihren Mut zusammengenommen und sich während des Seminars zu mir in den Korb gelegt. Das war ganz schön ungewohnt für mich. So etwas kenne ich nicht, ich war verunsichert und bin erst einmal aufgestanden. Schließlich war meine Lina auch da und auch wir Hunde hatten an diesem Wochenende wieder viel zu tun.

Unsere Menschen, die angehenden Hunde-Physiotherapeuten, haben isometrische Übungen gelernt. Mein Kumpel Cosmo kennt sich aus, er hat das schon oft gemacht. Andrea und Cosmo haben gezeigt wie es geht und gemeinsam mit unseren Menschen haben wir fleißig trainiert. Ich unterstütze Manu immer, sie macht das ganz wunderbar. Mir machen diese Übungen sogar Spaß, auch wenn ich dabei auf den einen oder anderen Keks spekuliere. Ich liebe Kekse!

Während dieses Seminarwochenendes ging es auch um Dehnungsübungen für die Vorder- und Hinterbeine. Die findet Lina richtig toll und legte sich als Probandin gerne auf die Behandlungsliege. Ich schaute mir alles ganz genau an. Manu auch, denn sie muss sich nun richtig gut um mich kümmern. Die Orthopädin, bei der wir waren, sagt, mir tue ein Muskel namens Iliopsoas weh. Recht hat sie! Und nun wissen Manu und ich, was wir gegen meine Schmerzen tun können.

Müde vom Zuschauen legte ich mich wieder in meinen Korb. Dann passierte es. Ganz langsam. Erst legte sie nur ihren Kopf an meinen Rücken. Dann kam sie schleichend näher und legte sich direkt neben mich in meinen Korb. Polly war kalt. Ich war nervös. Es fühlte sich schön an, so vertraut und so warm. Manu deckte uns zu, meine Augenlider wurden schwer und ich schlief ein. Polly auch.

Es ist nichts Ernstes. Obwohl diese Art der Nähe eine ganz neue Erfahrung für mich ist. Polly und ich sind Freunde, wir sind für einander da.

Ich bin auch für Manu da, ohne Wenn und Aber. Denn am nächsten Seminarwochenende findet ihre theoretische Zwischenprüfung statt. Manu und die anderen Menschen schreiben eine Klausur zu den Themen Anatomie, Physiologie und Neurologie des Hundes. Ich bin ganz schön aufgeregt.